Eine Brücke zwischen Beruf und Alltag

Angewandte Linguistik und das Tätigkeitsfeld Professionalisieren

Sprache prägt unseren Alltag wie nichts anderes, doch dabei ist die gegenseitige Verständigung nicht immer einfach. Vor allem, wenn es um die Kommunikation zwischen Expertinnen und Experten und Fachfremden geht. Ein Gespräch im juristischen, behördlichen, medizinischen oder in anderen fachsprachlichen Kontexten kann uns vor große Herausforderungen stellen. 

Der Einfluss auf unseren Alltag

Es sind alltägliche Probleme, die viele Bereiche unseres Lebens beeinflussen. Nehmen wir beispielsweise das Diagnosegespräch zwischen Ärztinnen und Ärzten und den behandelten Personen. Ein solches Gespräch kann viele für die Patientin oder den Patienten komplizierte Fachwörter und Formulierungen enthalten, denen Laien eventuell nicht folgen können. Das kann zu großem Unbehagen der einzelnen Gesprächsteilnehmenden, aber sogar zu Missverständnissen über wichtige gesundheitsrelevante Gesprächsinhalte führen.

Doch zum Glück sind auch in diesen professionellen Kontexten wieder Angewandte Linguistinnen und Linguisten am Werk! Sie ermöglichen eine bessere Kommunikation in beruflichen und fachlichen Kontexten und bilden somit die Brücke zwischen Expertinnen und Experten und Fachunkundigen. Außerdem optimieren sie Kommunikationsprozesse und Handlungsabläufe in diesen Bereichen, beispielsweise in Unternehmen. 

Mit sprachlicher Professionalisierung beschäftigen sich unter anderem die Fachkommunikation, die Gesprächsforschung, interkulturelle Kommunikation, Medienkommunikation, aber natürlich auch Textlinguistik, Übersetzungs- und Dolmetschwissenschaften und viele Fachbereiche mehr.

Eine Brücke durch Linguistik

Das Ziel der linguistischen Professionalisierung erreichen Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler unter anderem durch Coaching. Ein wissenschaftlicher Anbieter ist die Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (zhaw), die auf ihrer Seite ein breites Professionalisierungsangebot aufzeigt. Dabei richtet sie sich vor allem an Unternehmen und Organisationen, aber auch an Privatpersonen.

Dort gibt es auch eine große Abteilung für die Angewandte Linguistik, welche den Fokus auf die Professionalisierung von Sprache und Kommunikation richtet. Neben der Unterstützung im Bereich Fachtexte, spielen auch Terminologie und Schreib-Coachings eine Rolle. Dabei wird an der zhaw die Meinung vertreten, dass die für einen Fachtext schwierigen Termini nur ein Teil des Problems darstellen. Denn auch komplizierte Satzstrukturen können beispielsweise eine große Hürde für das Verständnis von Fachtexten darstellen. Durch die Professionalisierungsarbeit sollen Inhalte verständlicher und dennoch korrekt dargestellt und so die Kommunikation zwischen Expertinnen und Experten und Fachfremden verbessert werden. 

Auf der Homepage der zhaw finden Sie auch einen Podcast, in einer Folge geht es zum Beispiel um professionelles Schreiben, hören Sie doch einmal rein!

Sprachliche Professionalisierung ist wichtig für berufliche und fachliche Kontexte unseres Alltags. Die Angewandte Linguistik baut eine Brücke, die sprachliche Missverständnisse vermeiden und so die Kommunikationsprozesse vereinfachen und optimieren kann.

Die Autorinnen:

Yukari Hayashida studiert Germanistik als Fremdsprachenphilologie im vierten Semester. Sie interessiert sich für die deutsche Sprache und die Kultur der deutschsprachigen Länder in allen Ausprägungen.

Leonie Kampmann studiert Germanistik und Vergleichende Sprachwissenschaft auf Bachelor. Die Angewandte Linguistik findet sie spannend, weil Sprache unser zentrales Kommunikationsmittel ist. Sie glaubt fest daran, dass ein besseres Verständnis sprachlicher Strukturen letztlich auch die Kommunikation fördern und Missverständnisse vermeiden kann.

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